Gelegentlich ist man als Fitnesstrainer mit ganz besonderen Situationen konfrontiert. Mit dem 15jährigen Vincent verbindet mich eine besondere Geschichte. Ihn durfte ich mit speziellem Kräftigungs- und Fitnesstraining unterstützen. Die Besonderheiten für sein Trainings sind: Er ist leidenschaftlicher und hochambitionierter Rennkartfahrer und Jugendlicher in pubertärer Wachstumsphase. Das hieß für mich: ein ganz gezielter und hochindividueller Trainingsplan war gefordert. Eine Herausforderung, die ich sehr gern vor fast zwei Jahren angenommen habe.
Vincent ist in Deutschland geboren und in den USA zweisprachig aufgewachsen. Er kam mit seiner Mutter im vergangenen Sommer aus den USA nach Pulheim, damit er dort für ein Jahr zur Schule gehen kann. Seine Eltern stammen aus Pulheim und waren in meinem „Stamm-Fitnessstudio“ – dem Fitnessclub activiva – seit Anfang der neunziger Jahre bis zum Umzug in die USA 2005 Mitglied.
Der Jugendliche fährt üblicher Weise in Kalifornien seine Kartrennen. Während seines Aufenthaltes in Pulheim ist er seiner Kartsport-Passion auf dem Erftlandring in Kerpen nachgekommen. Seine Mutter hat sich gleich nach der Ankunft in Pulheim wieder im Studio angemeldet und Vincent gleich mitgenommen.
In Kalifornien wurde Vincent bereits von einem Personal Trainer trainiert, der aus dem Kampfsport kam. Wie sich herausstellte brauchte Vincent allerdings andere Übungen – zum Beispiel hatte er bei einigen Übungen große Knieprobleme. Im ActiViva kam er mit den Worten auf mich zu: „Ich habe erfahren, Sie machen gute Trainingspläne. Sie sind mir empfohlen worden!“
Zusammen mit seiner Mutter haben wir dann beim ersten Training seine Ziele und Schwerpunkte herausgearbeitet. Vincent braucht für den Kartsport insbesondere Kräftigung und Beweglichkeit der Nackenmuskulatur und insgesamt ein gutes Core-Training. Schon bei den ersten Übungen mit dem freundlichen und ehrgeizigen Jungen merkte ich die Begeisterung seiner Mutter, die ihn begleitete.
Sie buchte mich dann gleich für eine eigene Trainingseinheit wegen ihrer Nacken- und Kopfschmerzen. Mutter und Sohn gingen mit großer Freude vom harten und erfolgreichen Training nach Hause.
In der Folge buchte mich schließlich dann auch Vincents Vater, der über die Weihnachtstage in Deutschland zu Besuch war. Für ihn erstellte ich einen Trainingsplan, der ihm ein effektives Training auf seinen ständigen Geschäftsreisen ermöglicht. Ich stellte für ihn Übungen zusammen, die er ohne großen Aufwand und Sportgeräte einfach im Hotel machen kann. Und erstaunt stellte er fest: Das körpereigenen Gewicht ist absolut ausreichend, um ein gutes Training zu absolvieren und fit zu bleiben.
Vincent und seine Mutter sind kürzlich wieder in die USA zurück gekehrt und beide haben von mir noch eine Reihe guter Trainingspläne ins Gepäck bekommen. Der Abschied von dieser sympathischen Familie fiel schwer. Doch wir halten freundschaftlichen Kontakt und ich betreue beide – Internet sei Dank – per E-Mail und Videokonferenz weiter. So wie es aussieht, gibt es im nächsten Sommer ein persönliches Wiedersehen. Darauf freue ich mich sehr, denn eine ganze Familie zu betreuen, hatte ich bisher selten. Und ganz besonders schön, ist die freundschaftliche Basis dieses speziellen Familientrainings.